DAS QUARTAL 2.2014 - page 23

DAS QUARTAL 2.14
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THEmEN Im FokUS
Diversifizierung reduziert werden können
(z. B. zu hohe Gewichtung bestimmter An-
lageklassen oder Auswahl mangelhafter
Produkte) und für die deshalb auch keine
höheren Renditen erwartet werden können.
Viele Banken und Finanzdienstleistungs-
unternehmen jedoch vernachlässigen die
Diversifizierung bzw. betreiben sie einseitig
und unvollständig. Insofern verwundert es
nicht, dass mangelnde oder falsche Di-
versifizierung in vielen Kundendepots der
Renditekiller Nr. 1 ist. Fatal für die Kunden
ist hierbei, dass Diversifikationsfehler zu-
nächst nicht auffallen und sich erst zeigen,
wenn es für eine Korrektur zu spät ist, wie
folgende Grafik deutlich macht.
Der Chart zeigt die prozentuale Ent-
wicklung der Aktie der Deutschen Bank in
den letzten 10 Jahren. Zum Vergleich ist
für denselben Zeitraum der Kursverlauf des
Deutschen Aktienindexes DAX ebenfalls
in Prozent abgedruckt. Dabei greifen wir
(fairerweise) auf den sog. Kursindex (ohne
Dividendenberücksichtigung) zurück, denn
im Kursverlauf der Aktie finden die ausbe-
zahlten Dividenden ebenfalls keine Beach-
tung. Es wird deutlich, dass in den 3 Jahren
von 2004 bis 2007 die Kurse der Aktie und
des DAX relativ parallel verlaufen. Das in
der Einzelaktie liegende ungeheure un-
systematische Risiko zeigt sich zunächst
nicht. Erst in 2007 schlägt es in Form hef-
tiger Kurseinbrüche zu, was letztlich dazu
führt, dass das Einzelaktienengagement
in den gezeigten 10 Jahren um insgesamt
gut 50 % an Wert verloren hat, während ein
Engagement in den DAX-Gesamtmarkt –
obgleich für sich allein betrachtet unter
Diversifikationsaspekten bei Weitem nicht
das Optimum! – um knapp 70 % zulegen
konnte.
Der Chart verdeutlicht, wie wichtig es für
Sie als Anleger ist, dass in Ihrem Depot
wirklich sämtliche unsystematischen Ri-
siken beseitigt werden.
Risikoprämienorientierte Asset-
Allokation
Empirische wissenschaftliche Studien
belegen eindeutig, dass über 95 % der
nachhaltigen Wertentwicklung eines
Wertpapierdepots auf Entscheidungen
über die Vermögensstruktur zurückge-
führt werden können. Diese sogenannte
Asset-Allokation hat daher bei der Struktu-
rierung eines Vermögens eine überragende
Bedeutung. Aus diesem Grund orientieren
wir uns bei entsprechenden Entscheidun-
gen stets an aktuellen Studien zu diesem
Thema und legen vor allem unserem
Asset-Allokations-Prozess in konsequenter
Weise empirische Evidenz zugrunde.
Dies bedeutet beispielsweise, dass wir
nicht nur möglichst viele Anlageklassen
nutzen – wie dies bei den meisten Banken
üblich ist –, sondern uns stattdessen aus-
schließlich auf die Anlageklassen konzen-
trieren, für welche durch anerkannte For-
schungsergebnisse bewiesen wurde, dass
langfristig überdurchschnittliche Renditen,
d. h. positive Risikoprämien, erwartet wer-
den können:
Die übliche Anlagepraxis
ignoriert in der Regel ein zentrales
Ergebnis der modernen Kapitalmarkt-
forschung, nämlich dass die
großen und wichtigen Finanzmärkte
für Aktien und Renten
im Wesentlichen effizient
funktionieren.
DAX versus Deutsche Bank
10 Jahre – indexiert
Quellen: vwd, Bloomberg, Stand: 25.04.2014, 11:00 h
Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für die Zukunft.
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