DAS QUARTAL 2.2016 - page 24

DAS QUARTAL 2.16
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THEMEN IM FoKUS
die Rendite eines festgelegten Wertpapier-
korbes. Dieser Tauschvorgang ermöglicht
dem ETF-Anbieter eine möglichst genaue
Indexabbildung. Das Gegenstück zum
Swap-ETF sind physisch abbildende ETFs,
die direkt in die Aktien des abzubildenden
Index investieren und diese aus Optimie-
rungsgründen teilweise verleihen (Wertpa-
pierleihe).
Die geschilderte Kritik ist dabei wohl un-
angefochten der Zombie unter den ETF-
Themen, und das gleich aus zwei Grün-
den. Erstens ist sie verhältnismäßig alt,
denn sie geht auf eine Untersuchung der
Regulierungsbehörde Financial Stability
Board (FSB) aus dem Jahr 2011 zurück.
Und zweitens müsste sie eigentlich schon
längst tot sein. Denn auch die europäische
Finanzmarktaufsicht ESMA hat sich in
den Jahren 2011 und 2012 eingehend mit
diesem Thema beschäftigt und gelangte
nach eingehender Prüfung zu dem Ergeb-
nis, dass es unabhängig von der Praktik der
Replikation kein Problem mit ETFs gebe.
Letzteres müssen die jetzt noch berichten-
den Journalisten wohl übersehen haben.
Die kritische Berichterstattung wird zudem
zusätzlich entkräftet, wenn man sich das
verhältnismäßig niedrige Volumen von
Swapvereinbarungen, welche aus ETFs re-
sultieren, vor Augen führt. In einer umfang-
reichen Auswertung aus dem Jahr 2012 ka-
men wir für ETFs lediglich auf einen Anteil
von unter 0,01 % am gesamten Derivate-
Markt. Zwar ist seit damals das Volumen
des ETF-Markts deutlich gestiegen, jedoch
haben viele Anbieter die Replikationsart hin
zur physischen Abbildung umgestellt. Seit
dem Jahr 2011 haben die Anbieter zudem
die Qualität und Sicherheit ihrer Produkte
immer weiter verbessert.
Das Resümee:
Bedenken über mögliche Risiken von ETFs
für das Finanzsystem sollten ernst genom-
men und geprüft werden. Genau dies hat
die europäische Aufsicht schon 2012 ge-
tan und hätte sicherlich eingegriffen, wenn
dazu ein Anlass bestanden hätte. Da wir
als quirin bank ETFs in signifikantem Um-
fang nutzen, begleiten wir diese Themen
ebenfalls eng und haben eine dezidierte
ETF-Qualitätsprüfung etabliert.
Wie gewährleistet die quirin
bank eine durchgängig hohe
ETF-Qualität?
Um ETFs empfehlen zu können, zu denen
wir auch in der Zukunft stehen können, ha-
ben wir jede Stufe eines ETF-Investments
umfassend beleuchtet. Das Ergebnis ist
ein Qualitätssicherungsprozess, der alle
wichtigen Bereiche abdeckt und in dieser
Art konkurrenzlos sein dürfte.
Der ETF-Qualitätsprozess der quirin bank
ETFs sind einfache und effiziente Anlage-
instrumente, ihr Innenleben besteht jedoch
aus mehr als nur den Wertpapieren des je-
weiligen Index und einigen Barmitteln. Viele
ETFs nehmen an Wertpapierleihprogram-
men teil oder bilden die Wertentwicklung
ihres Index über Tauschgeschäfte, sog.
Swaps, nach. Beide Techniken sind gän-
gige Praxis im Rahmen eines effizienten
Portfoliomanagements und finden sowohl
bei ETFs und in noch größerem Ausmaß
bei prognosegetriebenen Publikumsfonds
üblicher Bauart statt. ETFs nutzen die
Techniken, um die Wertentwicklung des
betreffenden Index möglichst präzise und
günstig nachzuvollziehen. Beide Methoden
haben also ihren Nutzen – jedoch bergen
sie auch Risiken. Diese sind jedoch über-
schaubar und können durch gutes und ver-
lässliches Risikomanagement weitgehend
kontrolliert werden. Die Experten der quirin
bank führen mit dem hauseigenen Emitten-
ten-Rating eine umfassende Bestandsauf-
nahme der Sicherheit von ETF-Anbietern
durch, um zu ermitteln, welche von ihnen
hier am verlässlichsten arbeiten. Bei die-
sem Rating geht es um wirklich relevante
Sicherheitsaspekte und nicht nur um die
Frage der physischen oder synthetischen
Replikation. Pauschale und plakative Aus-
sagen über die Sicherheit nur anhand der
Replikationsmethode waren und sind mar-
ketinggetriebene Manöver einiger Anbieter
oder der Medien.
IHR ANSPRECHPARTNER BEI DER
quirin bank AG
oliver Deparade
Abteilungsdirektor
Private Banking
NL Hannover
Tel.: 0511. 12 35 87-18
Quelle: eig. Darstellung
Als erste Honorarberaterbank Deutschlands betreibt die quirin bank AG
Bank- und Finanzgeschäfte in zwei Geschäftsfeldern: Anlagegeschäft für
Privatkunden (Honorarberatung) sowie Beratung bei Finanzierungsmaßnahmen
auf Eigenkapitalbasis für mittelständische Unternehmen (Unternehmerbank).
Das Finanzinstitut ist 1998 gegründet worden, hat seinen Hauptsitz in Berlin und
betreut gegenwärtig 9.300 Kunden mit einem Anlagevolumen von rund
3,2 Milliarden Euro. In der Honorarberatung bietet die quirin bank Anlegern ein
neues Betreuungskonzept, das auf kompletter Kostentransparenz und Rück-
vergütung aller offenen und versteckten Provisionen beruht. Die quirin bank wird
seit dem 1. August 2014 im Honoraranlageberater-Register der BaFin (Bundes-
anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) geführt.
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