DAS QUARTAL 4.2015 - page 12

1. Wissen sammeln
Sammeln Sie so viel Wissen über selbst-
ständige Tätigkeiten ein, wie es möglich ist.
Sprechen Sie unbedingt mit erfolgreichen
und gescheiterten Unternehmern und be-
raten Sie sich mit Ihrer Familie.
Je besser Ihr Bild von dem Unternehmer-
tum ist, desto weniger laufen Sie Gefahr,
durch die vielen Stolpersteine überrascht
zu werden. Sie sollten den Alltag eines
selbstständig tätigen Menschen kennen.
Sehr hilfreich kann es sein, wenn Sie Kon-
takt zu erfolgreichen Kollegen halten kön-
nen, die immer wieder mit Rat und Tat zur
Seite stehen.
Sie sollten auch Angebote mit Gründertests
nutzen. Im Existenzgründungsportal des
Bundesministeriums für Wirtschaft und
Energie werden beispielsweise verschie-
dene Gründer- und Unternehmertests
angeboten. Auf diesen Seiten ist auch ein
Online-Training enthalten, das in einem
Lernprogramm die Etappen auf dem Weg
zur beruflichen Selbstständigkeit vorstellt.
2. Die Idee
Am Anfang steht die Geschäftsidee. Neben
einem Franchise-Unternehmen oder der
Übernahme eines bestehenden Unterneh-
mens kommt auch eine komplett neue
Idee in Betracht. Sie sollten dann den
Wettbewerb sehr genau kennen und die
Frage nach der Unterscheidbarkeit des
Angebotes beantworten können.
Überlegen Sie sich einen Elevator Pitch.
Dieser beschreibt eine Präsentation mit der
Länge einer Aufzugsfahrt, also etwa 30 bis
60 Sekunden. Innerhalb dieser Zeit sollten
Sie das Interesse für Sie und Ihre Produkte
bzw. Dienstleistungen gewinnen können.
Ein wichtiger Bestandteil Ihrer Idee wird
auch der Name Ihres Unternehmens und
Ihrer Marke sein. Diese sollten Sie beim
Deutschen Patent- und Markenamt an-
melden. Zuvor müssen Sie prüfen, dass
Sie keine fremden Markenrechte verletzen.
Anschließend sollten Sie sich wichtige Do-
mains sichern.
3. Professionelle Beratung
Lassen Sie sich professionell beraten. Dies
kann durch die kommunale Wirtschafts-
förderung oder die Industrie- und Handels-
kammer erfolgen. Bei der Vorbereitung Ih-
res Gründungsvorhabens können Sie sich
auch von Unternehmens- bzw. Existenz-
gründungsberatern kostenpflichtig helfen
lassen. Hier bieten einige Bundesländer
einen Zuschuss an.
4. Businessplan erstellen
Zu Ihrer eigenen Planungssicherheit, für
Ihre Geschäftsbank oder für eventuell be-
nötigte öffentliche Fördergelder benötigen
Sie einen Businessplan. Dieser sollte nach-
folgende Punkte enthalten:
• Darstellung der Gründerperson
• Vorstellung der Geschäftsidee
• Marktüberblick, Beschreibung des Wett-
bewerbs
• Ihr Marketing mit Angebot, Preis und Ver-
trieb
• Die Organisation Ihres Unternehmens
und die Rechtsform
• Risiken und Chancen mit SWOT-Analyse
• Rentabilitätsvorschau (Gewinn- und
Verlust-Planung)
• Liquiditätsplanung
Kontaktieren Sie Beratungsstellen, die
Ihnen bei der Ausarbeitung Ihres Busi-
nessplans helfen. Hierzu zählen die In-
dustrie- und Handelskammern, die Hand-
werkskammern oder auch die regionalen
Gründungsinitiativen.
5. Die Rechtsform
Bei der Wahl der richtigen Unternehmens-
form ist eine sorgfältige Abwägung der
Vor- und Nachteile der jeweiligen Rechts-
form notwendig. Neben den persönlichen
Erfordernissen sind auch wirtschaftliche,
steuerliche und rechtliche Konsequenzen
zu berücksichtigen.
Der Weg in die berufliche
Selbstständigkeit in 10 Schritten
Der Start in die Selbstständigkeit bietet große Chancen und kann Träume wahr
werden lassen. Eine Existenzgründung beinhaltet aber auch gleichzeitig Risiken.
Dieser Karriereschritt will deshalb gut geplant sein. Folgende Punkte
sollten unbedingt beachtet werden, um die größten Klippen
umschiffen zu können.
DAS QUARTAL 4.15
12
Themen im Fokus
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11 13,14,15,16,17,18,19,20,21,22,...52