Notfallordner:
Erste Hilfe im Betrieb
Fällt der Unternehmer etwa durch Krankheit aus, gefährdet das oft die Existenz seiner Firma. Damit der Betrieb weiterläuft,
brauchen die Vertreter dann Zugriff auf wichtige Unterlagen sowie Vollmachten für anstehende Entscheidungen.
Text: Eva-Maria Neuthinger
THEMEN IM FOKUS
DAS QUARTAL 1.13
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zusammen im Auto sitzen und einen Unfall
haben.“ Mit anderen Unternehmern haben
sie solche Fälle angesprochen und heftig
diskutiert: „Auch unsere Kollegen sind sen-
sibilisiert, aber nur wenige haben schon Vor-
sorge getroffen“, hat der Firmenchef dabei
gelernt.
Für den Ernstfall planen.
Als ersten Schritt
wollen Rüberg und Braßeler einen Notfall-
ordner anlegen. Er soll einen Fahrplan ent-
halten, was bei langer Krankheit oder Tod
eines Partners zu tun ist. Dort sollen zum
Beispiel auch Listen mit wichtigen Verträgen
und Passwörtern sowie Vollmachten hinter-
legt werden. „Sicherlich besprechen wir uns
auch mit unseren Ehepartnern“, sagt Rü-
berg. So verantwortungsbewusst sind nicht
viele Unternehmer. „Schätzungsweise weni-
C
laus Rüberg fühlt sich fit und arbeitet
viel. Betrieblich wie privat läuft es für
den Unternehmer im baden-württem-
bergischen Elzach gut. Vor einem Jahr hat er
mit Peter Braßeler die Drechslerwerkstatt
Feninger übernommen. „Wir sind gut ge-
startet“, freut sich der 42-Jährige. Eigentlich
hat er keinen Grund, sich Sorgen zu machen.
Trotzdem will Rüberg möglichst schnell ei-
nen Notfallplan ausarbeiten, damit der Be-
trieb, falls nötig, ohne Chefs läuft. Die Be-
deutung des Themas ist den beiden klar
geworden, als sie im Sommer gleichzeitig
Urlaub nahmen: „Zwar lief alles gut, zumal
wir telefonisch für die Mitarbeiter erreichbar
waren und es keine schwerwiegenden Stö-
rungen gab“, so Rüberg. Aber dann skizziert
er ein mögliches Krisenszenario mit weitrei-
chenden Konsequenzen: „Wir müssen nur
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