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DAS QUARTAL 3.14
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Themen im Fokus
Telefonkonferenzen:
weit entfernt und doch so nah
Mehr Flexibilität, besserer Informationsaustausch, weniger Reisekosten – für
Teams mit Experten in verschiedenen Regionen sind Telefonkonferenzen
optimal, solange alle Teilnehmer klare Spielregeln beachten und an
die Abhörsicherheit gedacht wird.
Text: Daniel Wolff
K
unden treffen, Konferenzen besuchen,
Kooperationspartner auswählen–sogar
Inhaber kleiner Betriebe sindheutzutageöfter,
länger sowie mit einem größeren Radius
unterwegs, um den Laden am Laufen zu
halten. Undauch ihreBeschäftigten: Einkäufer
informieren sich bei Zulieferern imAusland,
Monteure arbeiten tagelang auf entfernten
Baustellen, Maschinenführer erhalten inten-
sive Schulungen beim Hersteller. So bleibt
leicht die Kommunikation im Team auf der
Strecke und ohne diese interne Abstimmung
auch schnell ein wichtiges Projekt.
Nikolaus Starzacher kann das nicht pas-
sieren. Zwar ist der Gründer der Discovergy
GmbH viel unterwegs, um seinen innovati-
ven Stromzähler zu vermarkten. Der Smart
Meter informiert die Nutzer auf einem In-
ternetportal über ihren Strombedarf – sie
haben so die Kontrolle über Verbrauch und
Kosten. Aber auch auf Reisen kümmert
sich der Firmenchef um den Ausbau seiner
Dienstleistungen, etwa in Form neuer Apps,
mit denen Kunden ihre Werte aufs Handy
holen können. Dafür greifen der Unterneh-
mer und in wechselnder Besetzung zwölf
Mitarbeiter an den Standorten Aachen und
Heidelberg zum Hörer: „In Telefonkonfe-
renzen bringen wir uns auf den neuesten
Stand der Entwicklung.“
Auch im Verbundforschungsprojekt „Com-
municare“ koordiniert Starzacher die Arbeit
ohne große Reisekosten. Alle 14 Tage er-
örtern circa zehn Experten der acht Partner
in zwei Telkos technische und projektbezo-
gene Aspekte der Frage, wie man über Da-
ten zum Stromverbrauch herausfindet, ob
ältere Menschen Hilfe brauchen. „Es geht
darum, sich ein Update zu geben, was seit
dem letzten Austausch passiert ist“, so der
Unternehmer.
Mit dieser Kommunikationsstrategie liegt
Discovergy im Trend. „Telefonkonferen-
zen werden immer wichtiger“, so Tomas
Bohinc, Projekt-Kompetenz-Betreuer der
Steinbeis-Hochschule Berlin. „Das zeigt
sich schon daran, dass die Zahl der Anbie-
ter in dem Bereich in Deutschland auf gut
50 angewachsen ist.“ Doch ihre Dienste
brauchen Mittelständler nicht unbedingt:
Bei überschaubarer Teilnehmerzahl kön-
nen Telkos vom Bürotelefon aus gestartet
werden, und viele hauseigene TK-Anlagen
erlauben auch Konferenzschaltungen. Ist
diese Technik nicht verfügbar, lässt sich
eine Einwahlnummer mieten, die die Teil-
nehmer zur vereinbarten Zeit anrufen. In
diesem Fall zahlt jeder seine Leitung. Te-
lefonkonferenzen lassen sich also je nach
Anlass oder Teilnehmerzahl unterschied-
lich aufbauen – so flexibel handhabt das
auch Discovergy, sagt Starzacher: „Kleine
Absprachen führen wir über die Mobilfunk-
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