DAS QUARTAL 1.2015 - page 18

DAS QUARTAL 1.15
18
Themen im Fokus
B
eim Gedanken an seine Altersvorsorge
bleibt Michael Kaufmann gelassen: „Ich
habe schon vor rund 15 Jahren begonnen,
private Rücklagen für den Ruhestand aufzu-
bauen.“ Pflichtversichert ist der 42-Jährige,
der im bayerischen Bergheim einen Hof mit
Biogasanlage, Getreide- und Maisanbau
sowie Rinder- und Hähnchenmast führt, in
der landwirtschaftlichen Alterskasse. „Doch
meine gesetzliche Rente wird nur rund 500
Euro betragen“, so der Unternehmer. Deshalb
hat er gemeinsam mit dem Steuerberater
und einem professionellen Ruhestandsbe-
rater seine persönliche Vorsorgestrategie
entwickelt: „Mir war wichtig, dass ich nicht
nur genug Geld zum Leben habe, sondern
meine Absicherung auch auf mehreren
Beinen steht.“
Auf eine breite Mischung achten
Ergänzt wird die gesetzliche Rente durch
eine Riester-Rente. Als Vater von zwei Kin-
dern erhält Kaufmann dafür vom Staat je-
des Jahr steuerfreie Zuschüsse. Als selbst-
ständiger Firmenchef zahlt er auch in eine
Rürup-Rentenversicherung ein: „Das lohnt
sich, da ich über 1.000 Euro im Monat in-
vestieren und die Beiträge weitgehend bei
der Einkommensteuer geltend machen
kann.“ Die Rente muss er zwar bei der Aus-
zahlung versteuern, aber unter dem Strich
bleibt für ihn ein deutliches Plus. Das hat
ihm der Steuerberater genau ausgerechnet.
Und als Ergänzung zu diesen konservativen
Produkten steckt Kaufmann per Sparplan
regelmäßig Geld in einen Aktienfonds: „Hier
geht es um mehr Rendite, ganz nach dem
Motto: no risk, no fun.“
Der Landwirt aus Bergheim agiert bei der
Altersvorsorge vorbildlich. Er hat früh mit
dem Sparen begonnen und dabei einen
Mix verschiedener Anlageformen gewählt.
Damit ist er aber eine Ausnahme. Viele
Menschen wissen zwar, dass sie später
in Ruhestand gehen werden als ihre El-
tern, machen sich aber wenig Gedanken
über das Thema. Gerade jungen Leuten ist
kaum klar, wie wichtig die zusätzliche priva-
te Absicherung künftig wird. „Die fehlende
Beschäftigung mit der Altersvorsorge führt
zu Unkenntnis und leider in zu vielen Fällen
zu einer dramatischen Unterschätzung des
Altersvorsorge:
Der eigene Weg ist wichtig
Für die Absicherung im Ruhestand gibt es kein Patentrezept. Jeder Firmenchef
sollte auf einen individuellen Mix unterschiedlicher Anlageformen achten,
die zu seiner persönlichen Planung passen. Bei den Renditeberechnungen
hilft der Steuerberater.
Text: Eva-Maria Neuthinger
1...,8,9,10,11,12,13,14,15,16,17 19,20,21,22,23,24,25,26,27,28,...52