DAS QUARTAL 3.2014 - page 25

DAS QUARTAL 3.14
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THEMEN IM FOKUS
Versicherungscheck:
kalkulierbare Risiken
Richtig hilfreich ist im Ernstfall nur eine maßgeschneiderte Absicherung.
Jeder Firmenchef sollte regelmäßig prüfen, ob er die passenden Policen
für die wahrscheinlichsten Schäden besitzt.
Text: Eva Müller-Tauber
RISIKOABWÄGUNG
Firmenchefs müssen ermitteln, was die
Existenz des Betriebs gefährden könnte,
und durch vorausschauendes Risikoma-
nagement die Eintrittswahrscheinlichkeit
minimieren. Das reduziert die Prämien und
ist oft die Voraussetzung dafür, dass der
Versicherer im Ernstfall im vereinbarten
Rahmen für den Schaden aufkommt. Über
entsprechend ausgewählte Policen lässt
sich dann das Restrisiko absichern.
BASISSCHUTZ
Manche Versicherung muss sein. Die Haft-
pflicht greift, wenn Dritte durch die Firma zu
Schaden kommen. Die Betriebsunterbre-
chungsversicherung deckt im Schadensfall
wesentliche Fixkosten wie Löhne und den
Ertragsausfall. Die Elektronikversicherung
ist wichtig, weil fast jede Firma vom IT-
Einsatz abhängt. Die für manche Berufs-
gruppen vorgeschriebene Berufshaftpflicht
muss abgeschlossen werden. Zudem soll-
ten Selbstständige an ihre Absicherung bei
Unfall oder Krankheit denken.
ZUSATZPOLICEN
Je nach Branche und Firmengröße ist mehr
Versicherungsschutz nötig. So sollten Her-
steller und eventuell Händler überlegen,
die Betriebs- mit einer Produkthaftpflicht
zu kombinieren. Zählen Immobilien und
Geräte zum Betriebsvermögen, ist die Ge-
bäude- und Inhaltsversicherung wichtig.
Wo Naturgewalten toben, empfiehlt sich
die Elementarschadenversicherung als
Baustein der Gebäudepolice. Wer in Bran-
chen mit schlechter Zahlungsmoral tätig
ist, sollte sich gegen Forderungsausfälle
absichern. Es kann sich lohnen, die Haft-
pflicht- oder Rechtsschutzversicherung auf
branchen- oder betriebsspezifische Risiken
zu erweitern, etwa Patentrechtsverletzun-
gen oder Umweltschäden.
ANPASSUNG
Wachstum und neue Strategien oder Pro-
dukte ändern die Risiken. Daher sollte ein
Experte den Versicherungsschutz regelmä-
ßig prüfen und, falls nötig, anpassen. Sind
wichtige Risiken abgedeckt? Reicht die
Deckungssumme? Gibt es bessere Kondi-
tionen? Diesen Check muss nicht immer
derselbe Makler machen.
NEUHEITEN
Laufend kommen neue Produkte auf den
Markt. Manche Angebote können den
Schutz sinnvoll ergänzen, aber das bedarf
einer genauen Überprüfung. Einige Rechts-
schutzpolicen etwa versprechen Web-Nut-
zern neuerdings juristischen Beistand bei
Internet-Gaunereien und Rufschädigung.
Allerdings können anonyme Datendiebe gar
nicht zur Rechenschaft gezogen und ver-
klagt werden – damit gibt es keinen Versi-
cherungsfall, die Police ist de facto wertlos.
EXPERTENRAT
Gute Informationen liefert vor dem Ge-
spräch mit dem Versicherungsvermittler
der Austausch mit dem Rechtsanwalt oder
Steuerberater. Hilfreich sind Broschüren
wie „Gründer-Zeiten 05: Versicherungen“
des Bundeswirtschaftsministers, www.
existenzgruender.de | Mediathek | Publika-
tionen | GründerZeiten, oder auf „Aufbruch“
vom Gesamtverband der Deutschen Ver-
sicherungswirtschaft (GDV),
/
verbraucherinformationen.
Quelle: TRIALOG,
Das Unternehmermagazin
Ihrer Berater und der DATEV, Herausgeber: DATEV eG,
Nürnberg, Ausgabe 03/2014
TEURE WETTERKAPRIOLEN
Sieben Milliarden Euro mussten die Versicherungen 2013 für Schäden
durch Naturgewalten zahlen.
Hagelstürme:
3,1 Milliarden €
Juni-Hochwasser:
1,8 Milliarden €
Kfz-Schäden:
1,5 Milliarden €
Quelle: GDV
Oktober-Orkan:
400 Millionen €
Dezember-Orkan:
200 Millionen €
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