DAS QUARTAL 4.2019

DAS QUARTAL 4.19 23 Themen im Fokus IHR ANSPRECHPARTNER BEI DER quirin bank AG Oliver Deparade Abteilungsdirektor Private Banking NL Hannover Tel.: 0511. 12 35 87-18 oliver.deparade@ quirinprivatbank.de Über die Quirin Privatbank AG: Als erste Honorarberaterbank Deutschlands betreibt die Quirin Privatbank Bank- und Finanzgeschäfte in zwei Geschäftsfeldern: Anlagegeschäft für Privatkunden (Honorar- beratung) sowie Beratung bei Finanzierungs- maßnahmen auf Eigen- und Fremdkapital- basis für mittelständische Unternehmen (Kapitalmarktgeschäft). Die Quirin Privatbank ist 1998 gegründet worden und hat ihren Hauptsitz in Berlin. Das Institut betreut gegenwärtig mehr als 3 Milliarden Euro an Kundenvermögen. Im Privatkundengeschäft bietet die Quirin Privatbank Anlegern ein neues Betreuungs­ konzept, das auf kompletter Kostentranspa- renz und Rückvergütung aller offenen und versteckten Provisionen beruht. „ Das hohe Eigenengagement des Managements ist der Erfolgsfaktor für den angestrebten nachhaltigen Unternehmenserfolg.“ Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender www.quirinprivatbank.de Unternehmensporträt Die verfügbaren Finanzmarktdaten erlauben eine Abschätzung der relativen Größe beider Untergruppen. Sobald man berücksichtigt, dass der größte Anteil aktiver Fonds eben nicht erfolgreich ist, wird die Vorstellung unrealistisch, dass durch aktives Wert- papiermanagement die zu verteilenden Anlagegelder grundsätzlich und durchgän- gig in die effizientesten Unternehmen ge- lenkt würden. Tatsächlich gilt dies – wenn überhaupt – nur für den kleineren erfolgrei- chen Teil der aktiv gemanagten Fonds. Wenn nun Indexanleger ihre Gelder aus nachweislich erfolglosen aktiven Fonds abziehen – wovon man ausgehen kann, denn erfolgreiche Fonds verlieren keine Gelder! –, dann reduzieren sie die alloka- tive Effizienz der Märkte nicht, sondern sie erhöhen sie sogar – ein Argument, auf das bereits der Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Eugene Fama hingewie- sen hat. Zusammenfassung und Fazit Die Zahlen zeigen, dass die Finanzierung durch externe Kapitalgeber vor allem bei erfolgreichen Unternehmen nur eine un- tergeordnete Rolle spielt. Viel wichtiger dagegen ist die sogenannte Innenfinan- zierung, d. h. die Finanzierung aus eigener unternehmerischer Ertragskraft. Diese aber hat mit dem Zuwachs indexnaher Anlagen rein gar nichts zu tun. Darüber hinaus gilt: Betrachtet man die strukturelle Zusam- mensetzung externer Kapitalgeber, so fällt auf, dass aktiv gemanagte und indexnahe Anlagen zusammen nur rund 30 % der ge- samten Marktkapitalisierung ausmachen. Der in den letzten Jahren zu beobachtende fulminante Zuwachs indexnaher Anlagen – die Ursache der besprochenen Befürch- tungen – hat sich ausschließlich innerhalb dieser 30 % abgespielt, d. h. indexnahe An- lagen haben insbesondere im Aktienbereich auf Kosten des Segments aktiv gemanag- ter Produkte zugelegt. Der Löwenanteil der externen Finanzierungsquellen von rund 70 % war und ist von dieser Entwicklung wiederum gar nicht betroffen. Berücksichtigt man darüber hinaus, dass es vermutlich nicht die erfolgreichen aktiv gemanagten Fonds sind, welche Markt- anteile an indexnahe Anlagen verlieren, sondern die erfolglosen, dann muss man sogar folgern, dass der Siegeszug index- naher Anlagen die allokative Effizienz des Finanzmarktes nicht nur nicht verringert, sondern sie sogar erhöht. Wie man es auch dreht und wendet, es bleibt dabei: Auch die ordnungspolitischen Argumente der Verfechter aktiven Wertpa- piermanagements sind nicht stichhaltig. Stattdessen sind sie Ausdruck der Ver- zweiflung einer Branche, die ihre lukrati- ven Felle davonschwimmen sieht. Auch verantwortungsbewusste Anleger können getrost weiter auf ETF und indexnahe Anla- gen setzen. Die Befürchtung, sich dadurch in irgendeiner Weise ordnungs- oder ge- sellschaftspolitisch gesehen falsch zu ver- halten, ist unbegründet.

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