DAS QUARTAL 1.2019

DAS QUARTAL 1.19 21 Themen im Fokus Eindruck, eine falsche Entscheidung ge- troffen zu haben. Etwas zu haben und zu verlieren, ist oft schlimmer, als es nie gehabt zu haben. Das ergibt evolutionär betrachtet auch Sinn, denn der Mensch entwickelte schon in grauer Vorzeit die Einsicht: Um das Über- leben zu sichern, ist das Zusammenhalten bereits errungener Güter eine effiziente und risikoarme Strategie. Doch was bedeutet ein Verlust eigentlich und was hat er wirklich mit unseren Ent- scheidungen zu tun? Wenn die Börsenkurse fallen und sich die Renditezahlen in unserem Depot rot färben, ist das für viele Menschen unangenehm. Und je tiefer die Kurse fallen, desto unangenehmer fühlt es sich an. Wir sehen nicht nur die roten Zahlen, nein, wir spüren sie auch. Haben wir bei der Inves- tition die falsche Entscheidung getroffen? Sollten wir nicht doch eingreifen, um unsere Verluste zu begrenzen? An einem gewissen Punkt geben viele Investoren dieser Verun- sicherung nach und verkaufen ihr Portfolio. Dieses Eingreifen bringt oftmals eine emo- tionale Erleichterung. Doch diese kurzfristi- ge Erleichterung hat einen Preis. Denn mit dem Verkauf wurden die Buchverluste des Depots real. Das Erholungspotenzial des Portfolios wurde gegen Geld auf dem Konto eingetauscht. Wieder inWertpapiere zu inves- tieren, trauen sich viele, wenn überhaupt, erst, wenn sich eine längere Stabilisierung andeutet – dann kaufen sie aber zumeist schon teurer, als sie verkauft haben. Was können Anleger nun tun, um zu souveränen Investoren zu werden? Emotionen bereichern unser Leben in vie- lerlei Hinsicht, doch in der Kapitalanlage stehen sie uns einfach imWeg, wie die vor- genannten Beispiele zeigen. Es gibt jedoch einige Methoden, mit denen wir uns selbst dazu bringen können, bessere Investoren VIELE ANLEGER FOLGEN BLIND IHREN EMOTIONEN Quelle: eigene Darstellung Rangfolge aktiver Fonds in zwei aufeinanderfolgenden 5-Jahres-Zeiträumen Annualisierte Renditen in % ober- bzw. unterhalb der Medianrendite Quelle: Index Fund Advisors Vergangene Wertentwicklungen sind kein geeigneter Indikator für die Zukunft. Erste 5-Jahres-Periode (01.01.2005 bis 31.12.2009) Sortierung in der Reihenfolge des Anlageerfolgs in der ersten Periode Zweite 5-Jahres-Periode (01.01.2010 bis 31.12.2014) Ebenfalls sortiert in der Reihenfolge des Anlageerfolgs in der ersten Periode

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