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DAS QUARTAL 1.12
37
THEMEN IM FOKUS
mit dem Steuerberater diskutiert werden. Es
könnte sich lohnen, Konten in der Buchfüh-
rung zu ändern oder Daten anders zu aggre-
gieren. Eines jedenfalls ist für den Experten
Zwirner klar: „Das alles braucht seine Zeit.“
wurden 13 Muss-Felder gestrichen, 32 Auf-
fangpositionen eingefügt und die Anforderun-
gen an das Nichtbefüllen von Muss-Feldern
mit Leerwerten klargestellt. Diese „NIL-Wer-
te“ sind zulässig, wenn für die geforderte Po-
sition keine gesonderten Konten existieren.
So lässt sich bei extensiver Nutzung der Auf-
fangpositionen fast wieder die alte Gliederung
der Handelsbilanz erreichen.
Die Umstellung braucht Zeit.
Allerdings wi-
derspricht dies nicht nur dem erklärten Ziel
der E-Bilanz, künftig die Abläufe zu vereinfa-
chen sowie die Bürokratie abzubauen. Es be-
steht auch die Gefahr, dass sich nach dem
Motto „Je mehr Auffangpositionen, desto
mehr Nachfragerisiko“ die Finanzbeamten
intensiver mit dem Jahresabschluss beschäf-
tigen oder bei mehr Punkten nachhaken. Ob
und wie der ganz überwiegende Teil der
Muss-Felder automatisch und differenziert
gefüllt werden kann, sollte rechtzeitig intensiv
Es wird neue Konten geben.
Ebenso wichtig
wie die Umstellung vom Papier auf elektroni-
sche Übermittlung ist für Unternehmer, dass
sie künftig die vom Bundesfinanzministerium
festgelegte Taxonomie einhalten müssen,
also eine Art verbindliche Steuerbilanzgliede-
rung. Deshalb empfiehlt IT-Unternehmer
Hoppe: „Jeder Firmenchef sollte die Vorgaben
mit Unterstützung seines Steuerberaters mit
dem eigenen Kontenrahmen abgleichen und
ihn, falls nötig, um das eine oder andere Kon-
to ergänzen.“ Die DATEV sieht solche Erwei-
terungsoptionen in den Kontenrahmen vor,
und mit DATEV-Software können die Jahres-
abschlüsse dann problemlos elektronisch
übermittelt werden. Unabhängig vom Einfüh-
rungszeitraum dürfte die E-Bilanz für viele
Firmen zum Kraftakt werden, so Christian
Zwirner, Lehrbeauftragter mit Schwerpunkt
Rechnungslegung an den Universitäten Re-
gensburg und Ulm. Die vom Finanzministeri-
um vorgegebene Taxonomie folgt einer
anderen Gliederungsstruktur als in vielen Be­
­trieben üblich. Bei kleineren Firmen könnte
der Einsatz eines Standardkontenrahmens
den Anpassungsaufwand reduzieren. „Aber in
größeren Betrieben oder Konzerntöchtern
stellt sich die Frage, wie sie die Daten gene-
rieren sollen“, so Zwirner. Diese Unterneh-
men haben eigene Kontenrahmen, die Um-
sätze etwa nach Geschäftsfeldern aufteilen.
Zwirner rät daher allen Geschäftsführern, ihre
Buchführung rasch anzupassen und nicht
aufgrund der Nichtbeanstandungsregelung
für 2012 bis zum letzten Tag zu warten:
„Im Nachhinein die Buchführung entspre-
chend zu ändern, ist kaummöglich.“ Zwar hat
das Bundesfinanzministerium die Taxonomie
nach der Pilotphase geändert. Unter anderem
DATEV
Services für Unternehmer
Fragen Sie Ihren Steuerberater nach den
Änderungen, die mit der E-Bilanz auf die
Unternehmen zukommen. Mehr zu
diesem Thema finden Sie unter
www.datev.de/e-bilanz.
Quelle: TRIALOG, Das Unternehmermagazin Ihrer
Berater und der DATEV, Herausgeber: DATEV eG,
Nürnberg, Ausgabe 01/2012
Auf elektronischem Weg ans Finanzamt
übermitteln können bilanzierende Betriebe
die Daten aus ihrer Handelsbilanz plus
Überleitungsrechnung oder aus der
Steuerbilanz sowie der Gewinn-und-Verlust-
Rechnung für Geschäftsjahre ab 2012.