DAS QUARTAL 1.2020

DAS QUARTAL 1.20 20 Themen im Fokus timisten. Experten erwarten für die Euro- Zone in den kommenden 2 Jahren nur ein jährliches Wachstum von einem Prozent, die USA kommen auf 2 %. In den großen Schwellenländern wie China und Indien sollen es dagegen rund 6 % sein. • Sollte es zu einer Einigung im Handels- streit kommen, dürften insbesondere die Schwellenländeraktien profitieren. Bereits in den vergangenen Monaten zeigte sich deutlich der Zusammenhang zwischen dem Verlauf des Konflikts und der Akti- enkursentwicklung in den aufstrebenden Volkswirtschaften. Speziell in diesem Fall dürften Schwellenländerunternehmen eine dynamischere Gewinnentwicklung vorwei- sen als Industrieländerkonzerne. Zweistel- lige Gewinnwachstumsraten liegen dann durchaus im Bereich des Möglichen. • Auf längere Sicht sollten die besseren Konjunkturperspektiven, der wachsen- de Konsum einer immer größeren Mit- telschicht und die Verstädterung in den Schwellenländern den Börsen positive Impulse geben. • Innerhalb der Schwellenländer erschei- nen asiatische Unternehmen aufgrund Ihrer Gewinndynamik und Innovationskraft am interessantesten. Japan • Relativ attraktiv ist der japanische Aktien- markt bewertet – mit einem Kurs-Gewinn- Verhältnis (KGV) von nur 3,3 % über dem 10-Jahres-Durchschnitt. Auch mit Blick auf Eigenkapital und Substanz (KBV) sind japa- nische Aktien im internationalen Vergleich interessant. Japan ist zudem nach der Wall Street derjenige Aktienmarkt, an dem die Aktienrückkäufe am größten sind. • Japanische Aktien sollten auch im neuen Jahr Rückenwind von der heimischen Zen- tralbank erhalten. Die Bank of Japan zählt zu den Notenbanken, die nicht nur monetär Vollgas geben, sondern die über ETFs auch direkt in einheimische Aktien investieren. • Internationale Investoren sind in Japan kaum investiert, was jüngste Umfragen unter weltweit agierenden Fondsmanagern ergaben. Sollte der Markt von den internati- onalen Investoren wiederentdeckt werden, könnte die japanische Börse einen signifi - kanten Schub bekommen. • Die japanischen Unternehmen strotzen nur so vor Finanzkraft. Sie haben erhebliche flüssige Mittel angehäuft, etwa viermal so viel wie alle US-Unternehmen zusammen. • Die heimische Wirtschaft bleibt ein Wa- ckelkandidat, der nur mit waghalsigen Konjunkturprogrammen am Leben ge­ halten wird. Dies ist ein traditioneller Belastungsfaktor. Fazit Die globale Geldpolitik wird die Aktienmärk- te auch im Jahr 2020 stützen, auch wenn sich die massive weltweite Zinssenkungs- welle des alten Jahres so wahrscheinlich nicht fortsetzen wird. Dividendentitel wer- den vor diesem Hintergrund weiterhin von sehr niedrigen Zinsen und Anleiherenditen profitieren. Die starke Vorlage des alten Jahres bedeutet für die Aktienmärkte je- doch auch eine Last – gelten viele mittler- weile doch mit Blick auf das KGV als nicht mehr ganz billig. Anleger müssen daher hoffen, dass die Aktienmärkte im neuen Jahr von einer Stabilisierung der Konjunktur unterstützt werden und damit in der Folge die Talfahrt der Unternehmensgewinne gestoppt wird. Anlass zur (vorsichtigen) Hoffnung gibt die jüngste Entwicklung des Handelskonflikts zwischen den Vereinigten Staaten und China. Alles in allem spricht einiges dafür, dass auch 2020 ein erfreuliches Aktienjahr wer- den könnte – vermutlich aber kein Prädi- katsjahrgang wie 2019. Welche von den oben angesprochenen Anlageregionen Ende 2020 die Nase vorn haben wird, lässt sich naturgemäß nur schwer sagen. Aufgrund der Gemengelage der Indikatoren halten wir (auch aufgrund des Aufholpotenzials) speziell die Schwel- lenländer und Japan für aussichtsreich. Der grundsätzliche Ratschlag lautet jedoch: Aktieninvestments in jedem Fall breit streu- en und an der individuellen Risikotragfähig- keit ausrichten. Rentenmärkte Zinswende dürfte auch 2020 ausbleiben  Rückblick • Die Konjunkturschwäche sowie die geld- politische Lockerung der großen Noten- banken haben die Renditen vieler Anleihen DER KAMPF DER EZB UM DAS 2-PROZENT-ZIEL Durchschnittsinflation seit 1999: 1,7 % Stand: 31.12.2019 Quellen: EZB, Refinitiv, Börsen-Zeitung, eigene Darstellung Historische Wertentwicklungen sind kein zuverlässiger Indikator für die Zukunft. Die globale Geldpolitik wird die Aktienmärkte auch im Jahr 2020 stützen, auch wenn sich die massive weltweite Zinssenkungswelle des alten Jahres so wahrscheinlich nicht fortsetzen wird.

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgzNDE=