DAS QUARTAL 3.2018

Quelle: www.trialog-unternehmerblog.de Herausgeber: DATEV eG, Nürnberg DAS QUARTAL 3.18 12 Themen im Fokus W er sein Unternehmen auf dem neu- esten Stand der Technik halten will, muss investieren – sei es in Organisation und Abläufe, Werkzeuge und Maschinen oder Hard- und Software. Vor allem kleinere Betriebe stemmen solche Ausgaben in erster Linie mit Eigenmitteln. Deren Anteil an der InvestitionsfinanzierungschwanktseitLänge- remum50Prozent, gefolgt vonBankkrediten mit 30 Prozent. Weit abgeschlagen kommen die Fördermittel, 2016 mit einem Anteil von 13 Prozent. Dabei würde es sich für viele Unternehmer lohnen, bei der Finanzierung mehr Fördermittel zu nutzen – etwa wegen günstiger Konditionen, aber auch, da sich derzeit offenbar die allgemeine Fremdfinan- zierungslagegerade für kleineundmittelgroße Unternehmen wieder verschlechtert. Kleine Betriebe haben Finanzierungs- probleme Der Anteil der Firmenchefs, die von mehr Schwierigkeiten beim Kreditzugang berich- ten, ist zuletzt um zwei Prozentpunkte auf 16,7 Prozent gestiegen. Eine Verbesserung des Finanzierungsklimas melden mit 12,5 Prozent nur 0,8 Prozentpunkte mehr Un- ternehmen, so die KfW – obwohl sich die für die Kreditvergabe so entscheidenden Ratingnoten laut KfW „auf breiter Front verbessert haben“. Wie bereits in der Ver- gangenheit treffen Finanzierungsschwie- rigkeiten vor allem kleine Unternehmen. 26,8 Prozent der Betriebe mit weniger als einer Million Euro Umsatz berichten über Schwierigkeiten beim Kreditzugang sowie 28,7 Prozent der Unternehmen, die erst bis zu sechs Jahre bestehen. Und: Laut KfW beklagen zehnmal mehr kleine als große Unternehmen das Scheitern von Kredit- verhandlungen. Angesichts dieser Zahlen ist kaum verwunderlich, dass laut einer weiteren KfW-Studie fast die Hälfte der kleinen Betriebe gar keine Investition in Digitalisierung plant und nur ein Viertel in den kommenden zwei Jahren ein Digitali- sierungsvorhaben angehen will – obwohl den befragten Firmenchefs quer durch alle Unternehmensgrößen klar ist, dass sie nur mit Investitionen in die Digitalisierung ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken können. Fördermitteln gibt es auch für die Digitalisierung Viele Firmenchefs könnten sich ihrer Fi- nanzierungssorgen zumindest teilweise entledigen, indem sie dem Thema För- dermittel mehr Aufmerksamkeit schen- ken – gerade zur Digitalisierung gibt es zahlreiche interessante Angebote. Dass sich die Digitalisierung auch für kleine Un- ternehmen lohnt, zeigt etwa das Beispiel eines vierköpfigen Schreinerbetriebs mit Schwerpunkt Messebau, über das der DATEV-Blog berichtet. Leben eingehaucht wurde dem Projekt mithilfe von Förder- mitteln, in diesem Fall dem Digitalbonus Bayern. Es kann also nichts schaden, mit dem Steuerberater über die Möglichkeiten einer Förderfinanzierung zu reden, zumal auch solche Beratungen – zumindest für junge Unternehmen – wiederum durch Förderprogramme des Bundeswirtschafts- ministeriums unterstützt werden können. Zudem lohnt es sich, regelmäßig einen Blick in die Förderdatenbank zu werfen und interessante Unterstützungsangebote zu suchen, die zu aktuellen Fragestellungen im Betrieb passen – zumindest in jede Finan- zierungsüberlegung sollten Unternehmer diese Möglichkeit einbeziehen. Ebenfalls lohnenswert ist ein Blick in das Angebot der landeseigenen Förderbanken. Auch hierin kennt der Steuerberater sich aus und kann bei der Wahl des passenden und jeweils günstigen Angebots helfen. Förderbanken schließen Finanzierungs- lücken Unternehmer sollten die Lage auch vor einem Kreditgespräch mit ihrer Bank sondieren, insbesondere wenn es um Modernisierungsvorhaben geht. Private Geschäftsbanken beziehen den durch Modernisierung entstehenden Vorteil oft nicht in die Bewertung des Finanzierungs- vorhabens ein. Auch das dürfte ein Grund für so manches erfolglose Kreditgespräch sein, denn: Es bleibt ein Risiko. Öffentliche Förderbanken können so entstehende Finanzierungslücken gerade bei kleineren Unternehmen häufig schließen – wenn nicht mit einem Förderkredit aus einem der zahlreichen Programme, dann doch beispielsweise mit einer Bürgschaft gegen- über der Hausbank. So hat etwa der in der „Deutschen Handwerks-Zeitung“ vorge- stellte Metallbauer Roland Kuhz die eigene Stromversorgung sowie die Digitalisierung seiner Maschinen und Anlagen finanziert. Durchaus nachahmenswert. Gerade mit Blick auf komplexere Vorhaben oder Ideen sollten Unternehmer frühzeitig den Kontakt zu ihrem Steuerberater suchen. Er weiß zu den Förder- und Gestaltungsmöglichkeiten den besten Rat. So schließen Unternehmer gut und günstig ihre Finanzlücken Für zahlreiche Unternehmen verschlechtern sich die Rahmenbedingungen bei Finanzierungen wieder. Vielen Firmenchefs bieten sich aber Alternativen: Fördermittel helfen, etwa bei Digitalisierungsprojekten. Text: Midia Nuri

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