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THEMEN IM FOKUS
DAS QUARTAL 2.12
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Tablet-Computer: schön nützlich
iPad und Co. eignen sich bestens für das Arbeiten unterwegs. Die vermeintlichen Spielzeuge schließen so die Lücke
zwischen Notebook und Smartphone.
Text:
Ulf J. Froitzheim
Hardware:
Ein Smartphone ist handlich und robust. Es erfüllt kaufmännische Aufgaben
auf Taschenrechner-Niveau. Ein Tablet zeigt DIN-A4-Dokumente lesbar an und erleich-
tert mit einer externen Tastatur die Arbeit an Excel-Tabellen. Zum Telefonieren sind
Tablets ungeeignet.
Software:
Beide sind optimiert für die Arbeit mit Miniprogrammen, sogenannten Apps.
Breite Auswahl bieten die App-Stores von Apple (iPad und iPhone) und Google (Android-
Apps laufen auf Geräten diverser Hersteller). Microsoft mit den mobilen Windows-Versi-
onen sowie Blackberry liegen zurück. Prüfen Sie vor Kauf der Hardware, welche
sinnvollen Apps dafür verfügbar sind.
Internet-Zugang:
Tablets haben ein WLAN-Modul zur Internet-Verbindung via lokales
Drahtlosnetzwerk. Mobilfunkmodule kosten oft einen Aufpreis und sind nicht nachrüst-
bar. Wer das Gerät mobil nutzen will, sollte die Version nehmen, die beide Netzarten
beherrscht. In WLANs funktioniert Internet-Telefonie. Klären Sie vor dem Hardwarekauf,
ob Ihr Mobilfunktarif das erlaubt.
Datensicherheit:
Apps können theoretisch auf Ihr ganzes Netzwerk zugreifen und sollten
ebenso hohe Anforderungen erfüllen wie klassische Software. Nutzen Sie nur Pro-
gramme aus seriösen Quellen, und prüfen Sie, ob der Anbieter die Themen Datenschutz
und -sicherheit ernst nimmt.
SmartPhone oder Tablet-Computer?
An diese Punkte sollten Sie vor Ihrer Kaufentscheidung denken
„Apple hat ein Modell, eine Bildschirmgröße,
ein Betriebssystem.“ Software, die jetzt auf
dem iPad laufe, sei auch auf Nachfolgern
einsetzbar. Bei Android könne jeder Hard-
warehersteller verschiedene Varianten auf-
legen und vom Markt nehmen. Daher drohe
die Gefahr, aufs falsche Pferd zu setzen.
Wer iPads nutzt, muss übrigens nicht au-
tomatisch auf teure iPhones umsteigen, da-
mit alles zusammenpasst. Die Mobiltele-
fone, mit denen Klaus Zieglers Altenpfleger
ihren Chef auf dem Laufenden halten, stam-
men vom Hersteller HTC – und laufen ganz
bescheiden mit einer Handyversion von
Windows.
findet Trainer Thorsten Jekel aus Itzehoe:
„Das iPad können Menschen nutzen, die vor-
her keine Berührung mit PCs hatten.“ Er ist
davon so überzeugt, dass er Workshop und
Hardware als Paket anbietet. Ein Kurs kostet
1.000 Euro, aber dafür dürfen die Teilnehmer
den Flachcomputer behalten, an dem sie ge-
übt haben.
Einsatzgebiet wird breiter.
Das interessan-
teste Einsatzgebiet sieht Jekel im Vertrieb.
„Tablet-Computer liegen wie ein Blatt Papier
auf dem Tisch, Notebooks wirken wie eine
Barriere.“ Er ist sicher, dass viele Programme
zum betrieblichen Einsatz auf den Markt
kommen werden. Dass er derzeit Apple favo-
risiert und vom Google-Betriebssystem An-
droid abrät, liegt in der Produktpolitik:
D
ie Betreuung von Senioren funktio-
niert nicht im Akkord. Werden sie da-
heim versorgt, brauchen die Pfleger
genug Zeit. Verzögert sich so der Nachfolge-
termin, macht das aber die wartenden Pati-
enten nervös. Oft erkundigen sie sich dann
telefonisch, ob man sie etwa vergessen habe.
Produktivität wird steigen.
In solchen Fäl-
len sieht Klaus Ziegler, Geschäftsführer der
Altenpflegefirma WGFS Wohngemeinschaft
für Senioren in Filderstadt, auf dem iPad, wo
seine Leute sind. Die Information kommt aus
den Smartphones, mit denen er die Pfleger
ausgerüstet hat. Jeder Hausbesuch und Ar-
beitsschritt auf dem Tagesprogramm wird
per Fingerzeig auf dem Handy abgehakt. Se-
kunden später ist die Zentrale im Bilde. „Wir
sind ständig online“, sagt Ziegler. „Wir
schauen in der App nach und sagen dem An-
rufer: Unsere Kollegin ist bei Frau Meier und
kommt in wenigen Minuten.“ Da dabei viele
Informationen ausgetauscht werden, hat
Ziegler darauf geachtet, dass das Programm
eines führenden Anbieters für Pflegesoft-
ware höchste Ansprüche an Datenschutz
und Datensicherheit erfüllt.
Das iPad, der tastaturlose Tablet-Compu-
ter von Apple, gehört zwei Jahre nach
Markteinführung zum Gerätepark vieler Un-
ternehmen. Manager lernen auf Seminaren
den professionellen und sicheren Umgang
mit der vermeintlichen Spaßtechnik. Die US-
Marktforschungsgesellschaft IDC erwartet
durch diese Rechner sogar eine „vierte Welle
der Produktivität“.
Die WGFS will davon profitieren. Drei
iPads gibt es, sieben sollen es werden. Be-
gonnen hat Ziegler mit Apps, die ihn über
Kosten, Leistungen und Arbeitszeiten infor-
mieren. „Demnächst bekommen auch Mitar-
beiter iPads, die Gespräche mit neuen Kun-
den führen.“ Der Vorteil gegenüber der
klassischen Kundenakquise mit Broschüren
und Auftragsblock: Der Vertrieb hat digital
immer alle Unterlagen und Bilder dabei, und
Interessenten müssen nicht warten, bis ein
Angebot per Post kommt: „Wir nennen jetzt
sofort die Kosten.“
Den Umgang mit dem Rechner lernte Zie-
gler im Nu – im Seminar „Fit auf dem iPad in
nur einem Tag“. Das reicht als Einführung,
Quelle: TRIALOG, Das Unternehmermagazin Ihrer
Berater und der DATEV, Herausgeber: DATEV eG,
Nürnberg, Ausgabe 02/2012