DAS QUARTAL 3.2019

DAS QUARTAL 3.19 9 Themen im Fokus V ermutlich kennt jeder Unternehmer diese nagendenZweifel: Habe ichwirklichalles gemacht, damit das Konzept oder Angebot ankommt? Oder das dumpfe Gefühl der Unsicherheit: War heute nicht noch etwas anderes zu erledigen? Oder allgemein diese aufkommende Panik angesichts noch an- stehender Aufgaben: Wie soll ich das bloß schaffen? Berechtigte Fragen, die leicht existenziellenCharakter annehmen. Schließ- lich ist der Firmenchef, Selbstständige oder Freiberufler persönlich dafür verantwortlich, dass sein Laden läuft. Und er muss bei Problemen höchstselbst diewirtschaftlichen Konsequenzen tragen. Deshalb bloggen Betroffene über dasRisiko vonDepressionen und Burn-out. Oder haben regelrecht Angst davor, Urlaub zu machen. Erklärbar ist dies mit folgenden Zahlen: Im Schnitt arbeitet der deutsche Vollzeiterwerbstätige laut Statistischem Bundesamt 41 Stunden pro Woche. Bei jedem zweiten Selbstständigen sind es aber über 48 Stunden. Dies erklärt, warumZeitmanagement für Selbstständige eine besonders wichtige Disziplin ist. Zeitmanagement lässt sich lernen und optimieren Die gute Nachricht: Zeitmanagement lässt sich lernen und mit bestimmten Methoden sowie Techniken optimieren. Die weniger gute: Es gibt kein Patentrezept. Jeder Un- ternehmer muss für sich herausfinden, auf welche Art er sein Zeitmanagement wirklich nachhaltig verbessern kann. Das ist leichter gesagt als getan: Experten spre- chen von rund 70 verschiedenen Methoden oder Tipps für Zeitmanagement, mit denen man ganze Arbeitstage oder auch nur klei- ne Teilaufgaben strukturieren kann. Aber niemand sollte sich von einer ausufernden Übersicht wie dieser abschrecken lassen. Man muss kein Zeitmanagement-Profi werden, um seine Tage, Stunden und Mi- nuten sinnvoller einzuteilen. Als Einstieg ins Thema reicht ein Grundverständnis dafür, dass bewusst mit der wertvollen Ressource Zeit umzugehen ist. Perfektionismus kann viel Schaden anrichten, denn zum Zeitma- nagement gehört ein Gefühl für das gesun- de Verhältnis von Aufwand und Ergebnis. Folgendes sollten Unternehmer deshalb kennen und verstehen. Jeder kann sein Zeitmanagement weiter verbessern Nicht jeder Unternehmer hat große Schwä- chen beim Zeitmanagement. Im Gegenteil: Wer sich langfristig auf eigene Rechnung im Wettbewerb behauptet, dürfte ziemlich viel bei der Selbstorganisation richtig machen. Zahlreiche Firmenchefs, Selbstständige oder Freiberufler sind in dieser Disziplin schon gut. Aber beim Zeitmanagement gilt das Sprichwort „Kleinvieh macht auch Mist“ ebenso wie in anderen Bereichen. Wer an kleinen Stellschrauben dreht und die Zeit besser einteilt sowie nutzt, macht per Saldo erhebliche Fortschritte. Deshalb sollten sich Unternehmer mit der Frage beschäftigen, wie sie in dieser Disziplin noch besser wer- den. Das gilt vor allem bei typischen Symp­ tomen für Zeitmanagement-Probleme. Dazu gehört, zu Hause nicht abschalten zu können. Oft in Gedanken abwesend zu sein. Keine Zeit für wichtige Projekte zu haben. Tage als chaotisch zu empfinden. Vorhaben nicht konzentriert zu Ende zu bringen. Oder Schlaflosigkeit. Wer das spürt, sollte zumin- dest ein Zeitmanagement-Selbststudium starten, am besten aber Experten für das Thema um Rat fragen. Wichtige Grundsätze im Zeitmanagement Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Deshalb sollten Unternehmer verstehen, dass Zeitmanagement keine reine Frage der Technik ist. Es geht viel- mehr um umfassendes Selbstmanage- ment, bei dem private und berufliche Ziele betrachtet sowie Prioritäten im geschäft- lichen oder gesundheitlichen Bereich gesetzt werden. Dazu gehören Themen wie das Delegieren von Aufgaben, das Verbessern von Prozessen oder Investi- tionen in neue nützliche Technik. Damit besseres Zeitmanagement als Teil eines bewussten Selbstmanagements seine positive Wirkung entfalten kann, braucht es dann natürlich die passenden Metho- den. Um die zu identifizieren, gehört zur Selbsterkenntnis aber auch, dass Stress und Zeitdruck eigentlich etwas Normales sind. Und dass jeder Mensch anders auf Belastungen reagiert. Wichtig ist daher die Frage nach dem Grund der Zeitnot: Ist es die eigene ineffiziente Arbeitsweise, permanente Fremdbestimmtheit oder ein ungünstiges Arbeitsumfeld? Klare Ant- worten darauf helfen mehr als die un- reflektierte Anwendung vermeintlicher Patentrezepte. Wird Zeitmanagement so bewusst betrieben, kann es Unternehmer erfolgreicher machen. Die größten Zeitfresser im Büroalltag Wer sein Zeitmanagement verbessern will, muss vor allem die größten Zeitfresser kennen. Für Büroarbeiter nennt die „Karrie- rebibel“ sieben Bedrohungen für effizientes Arbeiten, mit denen vermutlich schon jeder so seine Erfahrungen gemacht hat. • E-Mails: Im Schnitt verbringen Berufs- tätige 3,2 Stunden pro Tag mit dem Checken beruflicher Nachrichten. • Meetings: Rein statistisch sitzen man- che Chefs und Mitarbeiter bis zu 19 Stunden pro Woche in Meetings. • Smalltalk: Durchschnittlich dauern Klatsch und Tratsch im Büro jeden Tag bis zu einer Stunde, bei jedem fünften Menschen noch länger. • Smartphone: Ebenfalls bis zu einer Stunde kann der wiederholte Blick auf den Bildschirm inklusive Reaktion nach Push-Mitteilungen kosten. • Internet: 80 Prozent surfen bis zu zwei Stunden am Tag ohne Bezug zur Arbeit von Nachricht zu Video zu Social-Media-Kanal.

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