Seite 36 - DAS QUARTAL 4.2012

THEMEN IM FOKUS
DAS QUARTAL 4.12
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despsychotherapeutenkammer in ihrer
Studie „Arbeitsunfähigkeit und psychische
Erkrankungen 2012“ aus Daten der gesetz-
lichen Krankenkassen errechnet. Betroffen
sind vor allem Angestellte in erzieherischen
und therapeutischen Berufen sowie Mitar-
beiter in Callcentern. Zwei Drittel der Krank-
heitstage entfallen auf Frauen, vielleicht weil
sie häufiger in diesen Berufen arbeiten.
Grundsätzlich aber kann es jeden treffen,
stürzt, hatte sich danach unfähig gefühlt, zur
Arbeit zu gehen. Daheim starrte sie untätig
die Wand an. Sie litt unter völliger körper-
licher, geistiger und emotionaler Erschöp-
fung, mittlerweile besser bekannt unter der
Bezeichnung Burn-out.
Immer öfter versehen deutsche Ärzte ihre
Diagnose mit diesem Zusatz. 2004 gab es je
100
Versicherte 0,6 Fehltage wegen Burn-
outs, 2011 waren es neun. Das hat die Bun-
S
tets hatte Andrea Metz (Name von der
Redaktion geändert) davon geträumt,
etwas mit Büchern zu machen – und
sich zur leitenden Mitarbeiterin eines Ver-
lages hochgearbeitet. Doch eines Tages saß
sie total verzweifelt in der Praxis der Psycho-
therapeutin Claudia Croos-Müller in Bad
Feilnbach: „Ich musste den kompletten Ban-
krott erklären.“ Weinend und türenschla-
gend war sie aus einer Besprechung ge-
Burn-out:
Wenn die Luft raus ist …
Immer mehr Menschen brennen nach permanenter Überforderung aus. Durch das Leiden steigen Fehler und Fehlzeiten.
Wer Anzeichen für Burn-out-Gefahr sieht, sollte dringend sein Verhalten sowie die Verhältnisse im Betrieb ändern.
Text:
Angelika Knop