DAS QUARTAL 3.2018

DAS QUARTAL 3.18 20 Themen im Fokus Der „Marktbaustein“ – der Kern eines wissenschaftlichen Anlagekonzepts • Als moderne Privatbank wollen wir unsere Kunden beim Erreichen ihrer finanziellen Ziele nachhaltig unterstützen • Hierbei ist es entscheidend, für das angelegte Vermögen eine angemessene Rendite zu erzielen • Der „Marktbaustein“ bildet im Rahmen dieser Zielsetzung das tragende Fundament Der Versuch, den Markt zu schlagen – der Garant für schlechte Anlageergebnisse Unabhängige wissenschaftliche Finanz- marktforschung bestätigt immer wieder aufs Neue das schlechte Abschneiden von aktiven oder treffender prognosegetriebe- nen Investmentfonds. Die Fondsmanager werden ihrem Anspruch, nachhaltig besser abzuschneiden als der Kapitalmarkt, nicht gerecht. Gemessen wird dies an der Wert- entwicklung der Fonds im Vergleich zu ge- eigneten repräsentativen Indizes. Für die entsprechende wissenschaftliche Fundie- rung erhielt der US-Ökonom Eugene Fama sogar den Nobelpreis für Wirtschaftswis- senschaften. Famas Forschungsergebnisse besagen, dass sich an den Kapitalmärkten sämt- liche zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhandenen handelsrelevanten Informa- tionen in den Preisen der zu handelnden Vermögensgegenstände – Aktien und An- leihen – vollumfänglich widerspiegeln. Man spricht hier auch von der sogenannten In- formationseffizienz der Kapitalmärkte. Mit anderen Worten: Es ist unmöglich, durch eine auch noch so zeitaufwendige Auswer- tung von Informationen einen beständigen (Performance-)Vorteil zu erzielen. Ein ein- zelner Anleger oder Vermögensverwalter ist folglich nicht dauerhaft in der Lage, die am Kapitalmarkt durchschnittlich erziel- bare Rendite zu übertreffen. Es kann also nicht deutlich genug betont werden: Das sogenannte aktive, prognosegetriebene Management bringt allen einschlägigen Studien zufolge letztlich nur sehr hohe Kosten, aber keinen nachhaltigen Mehr- ertrag mit sich. Dies kann mittlerweile als ökonomischer Tatbestand bezeichnet wer- den. Wie sehr die Praxis aktiven Eingreifens (z. B. durch den Versuch, optimale Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu finden) den Anle- gern schadet, belegt – stellvertretend für eine Vielzahl ähnlicher Untersuchungen – folgende Grafik. Prognosegetriebenes Wertpapiermanage- ment ist letztlich nichts anderes als Spe- kulation und geht zulasten der Anleger- rendite. Wenn das herkömmliche Anlagemanage- ment erwiesenermaßen nicht im Sinne des Anlegers funktioniert, stellt sich die Frage nach einer sinnvollen Alternative. Daher hat die Quirin Privatbank die wesentlichen Elemente der wissenschaftlichen Kapital- marktforschung zu einem für Privatanleger geeigneten Anlagekonzept verdichtet – mit dem „Marktbaustein“ als wesentlichem Be- standteil. Die Alternative: wissenschaftlich fundier- tes Anlagemanagement Eine Anlagestrategie im Sinne des Anle- gers vermeidet alle überflüssigen Kosten und Risiken – also auch den Versuch, den Markt zu schlagen. Mit dem Anlagebau- stein „Markt“ ebnen wir den Weg zu ei- ner systematischen Rendite. Als Anleger investiert man mit diesem Ansatz in die Stärke der gesamten Weltwirtschaft. Für das mit dieser Investition eingegangene unternehmerische Risiko wird man im Ge- genzug langfristig mit den Erträgen der in- ternationalen Aktien- und Anleihemärkte belohnt. Dies ist eines der Grundgesetze marktwirtschaftlicher Systeme. Die erzielten Renditen erklären sich genau dadurch. Sie haben nichts mit der Progno- sequalität oder sonstigen besonderen Fä- higkeiten von Anlagestrategen oder Fonds- managern zu tun. Da der Kapitalmarkt die Investoren also für das unternehmerische Risiko mit der angemessenen und best- möglichen Rendite vergütet, sehen wir es als unsere Aufgabe an, uns auf die Dinge zu konzentrieren, die wir beeinflussen und mit denen wir Mehrwert für unsere Kunden schaffen können. Zu diesen Dingen zählen wir insbesondere die handwerklichen As- pekte des Anlagemanagements, aber auch den Beistand durch persönliche Berate- rinnen bzw. Berater. Nachfolgend möchten wir einige dieser Aspekte näher beleuchten. Handwerk I: internationale Diversifikation Wir haben den „Marktbaustein“ so kon­ struiert, dass in so viele Unternehmen wie möglich investiert wird, damit Schwäche- phasen bzw. stärkere Kursverluste ein- zelner Regionen, Branchen oder einzelner Unternehmen möglichst wenig ins Gewicht fallen. Die folgenden Abbildungen machen beispielhaft deutlich, welche Anlageregio- nen bzw. -segmente wir hierbei wie stark berücksichtigen. Zunächst betrachten wir die Aktien für sich, das heißt, die entsprechenden Grafiken und Überlegungen beziehen sich immer auf ei- nen Aktienanteil von 100 %. Bezüglich der Regionenaufteilung orientieren wir uns an der sogenannten Marktkapitalisierung der jeweiligen Börsen, also an der relativen Größe in Bezug auf den weltweiten Akti- enmarkt. Dies führt zu der im Folgenden dargestellten Allokation. MARKTRENDITE VERSUS ANLEGERRENDITE Durchschnittliche Jahresrenditen im Zeitraum von 1997 bis 2016 Die Marktrendite basiert auf repräsentativen Indizes. Quellen: Dalbar Report 2017, eigene Darstellung – Historische Wertentwicklungen sind kein verlässli- cher Indikator für die Zukunft.

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